Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

Menü

Unterkonstruktion für Terrassen: Alu oder Holz?

Das Fundament: Warum die Materialwahl entscheidend ist

Bei der Terrassenplanung steht meist die Optik der Dielen im Fokus: Soll es ein elegantes Hartholz oder eine innovatives WPC sein? Dass eine solide Unterkonstruktion (UK) für die Haltbarkeit notwendig ist, ist den meisten Bauherren völlig klar.

Die entscheidende technische Frage, die uns oft gestellt wird, lautet jedoch: Sollte man unter einem Holzdeck auf bewährtes Hartholz oder auf modernes Aluminium setzen?

Aus fachlicher Sicht gibt es darauf keine pauschale Antwort, sondern eine physikalische Abwägung. Die Unterkonstruktion ist das statische Rückgrat Ihrer Terrasse. Sie muss nicht nur das Gewicht tragen, sondern vor allem die enormen Zug- und Quellkräfte aufnehmen, die entstehen, wenn das Oberholz arbeitet.

Bei Holz Disselnmeyer führen wir sowohl Aluminium- als auch Holz-Unterkonstruktionen. Wir zeigen Ihnen hier objektiv, welches Material physikalisch am besten zu Ihrem Vorhaben passt.

1. Die Holz-Unterkonstruktion: Der natürliche Partner

Viele Heimwerker haben die Sorge, dass ihnen die Holz-Unterkonstruktion unter den Dielen "wegfault". Diese Angst ist bei konstruktiv falscher Bauweise berechtigt (z.B. Weichholz mit Erdkontakt), aber bei korrekter Ausführung und der richtigen Holzwahl unbegründet.

Warum wir Holz-UK bevorzugen (besonders bei Holzdecks)

Das Prinzip der Materialgleichheit Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Eine 4-Meter-Diele kann sich je nach Witterung (Feuchteaufnahme und -abgabe) um mehrere Millimeter ausdehnen oder zusammenziehen.

  • Bauen Sie Holz auf Holz, arbeiten Decklage und Unterkonstruktion synchron. Sie haben ein ähnliches Ausdehnungsverhalten.
  • Das Risiko, dass Schrauben durch Scherkräfte abreißen, ist bei einer Holz-UK deutlich geringer als bei einer starren Alu-UK, die sich bei Hitze anders verhält als das Holzdeck oben drauf.

Die Verarbeitung Für den Handwerker (und den ambitionierten Heimwerker) ist Holz oft einfacher und vertrauter zu handhaben. Sie brauchen keine speziellen Metallbohrer oder teure Systemverbinder. Ablängen, Vorbohren, Schrauben – fertig.

Der Preisvorteil Eine hochwertige Hartholz-UK ist extrem langlebig, kostet aber oft deutlich weniger als ein hochwertiges Alu-System. Dieses gesparte Budget investieren viele unserer Kunden lieber in eine hochwertigere Decklage oder eine unsichtbare Befestigung.

Wann Holz funktionieren muss: Die Regeln

Damit die Holz-UK so lange hält wie der Belag, gelten zwei eiserne Regeln:

Hartholz auf Hartholz: Wenn Sie oben ein Hartholz (z.B. Bangkirai oder Cumaru) verlegen, muss die Unterkonstruktion auch aus Hartholz sein. Eine weiche Fichten-UK würde die enormen Zugkräfte des Hartholzes nicht halten – die Schrauben würden ausreißen.

Konstruktiver Holzschutz: Das Holz darf nicht im Wasser stehen. Nutzen Sie Terrassenpads unter der UK, damit Regenwasser ungehindert ablaufen kann und das Holz keinen direkten Kontakt zum Erdreich oder Beton hat.

2. Die Alu-Unterkonstruktion: Der Problemlöser

Aluminium ist verrottungsfest, absolut gerade und leicht. Aber ist es deshalb automatisch immer besser? Nein. Es ist vor allem dann die erste Wahl, wenn bauliche Zwänge es erfordern.

Wann Sie zu Aluminium greifen sollten

Problemzone: Aufbauhöhe Dies ist das stärkste Argument für Alu. Auf Balkonen oder bei Terrassentüren mit wenig Platz zählt jeder Millimeter.

  • Eine stabile Hartholz-UK braucht aus statischen Gründen meist mindestens 45 mm Höhe (plus Belag).
  • Alu-Profile gibt es als spezielle Flachprofile schon ab ca. 20–30 mm Höhe, die trotzdem extrem tragfähig sind. Wenn es also eng wird, ist Alu oft alternativlos.

Der Belag: WPC Wenn Sie sich für WPC (Wood Plastic Composite) entscheiden, empfehlen wir oft Aluminium.

  • WPC "arbeitet" anders als gewachsenes Holz (es dehnt sich bei Hitze in der Länge stark aus). 
  • Hier benötigen Sie eine absolut verwindungssteife, "tote" Unterkonstruktion, die sich nicht verzieht. Alu bietet diese 100%ige Maßhaltigkeit, die für WPC-Clipsysteme notwendig ist. 

3. Haltbarkeit der Unterkonstruktion

Lassen Sie uns mit einem Mythos aufräumen: "Alu hält ewig, Holz verrottet." 

Ja, Aluminium verrottet nicht. Aber eine Terrasse ist ein Gesamtsystem. Wenn Sie eine hochwertige Hartholz-Terrasse bauen, hat das Deckholz eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Eine Unterkonstruktion aus Hartholz (Resistenzklasse 1-2), die wir standardmäßig dazu empfehlen, spielt in derselben Liga. 

4. Fazit: Unsere Empfehlung 

Nehmen Sie die Holz-Unterkonstruktion (Hartholz), wenn:

  • Sie eine Echtholzterrasse bauen (Harmonie der Materialien).
  • Sie genügend Aufbauhöhe zur Verfügung haben (ca. 7–8 cm inkl. Belag). 
  • Sie Wert auf ein physikalisch abgestimmtes Verhalten der gesamten Konstruktion legen. 
  • Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. 

Nehmen Sie die Alu-Unterkonstruktion, wenn: 

  • Sie ein massives Platzproblem in der Höhe haben (z.B. Dachterrasse, Balkonsanierung).
  • Die Terrasse in einem dauerfeuchten Bereich liegt (Nordseite, Senke), wo kaum Luftzirkulation unter dem Deck möglich ist – das sind sehr ungünstige Bedingungen für Holz, denen Alu standhält. 

Unser Profi-Tipp zum Schluss: Egal ob Alu oder Holz – sparen Sie niemals an den Auflagepunkten. Nutzen Sie Terrassenpads (Gummigranulat) unter der UK. Sie gleichen kleine Unebenheiten des Untergrunds aus, verhindern Staunässe unter dem Rahmenholz und entkoppeln die Terrasse akustisch vom Boden.

Darüber hinaus empfehlen wir für eine fachgerechte Montage weiteres Terrassenzubehör, wie etwa Abstandhalter für ein gleichmäßiges Fugenbild oder die passenden Edelstahlschrauben. Kommen Sie mit Ihren Maßen zu uns. Wir rechnen Ihnen aus, wie viele Laufmeter Unterkonstruktion Sie benötigen – egal für welches Material Sie sich entscheiden.